Die Schweiz ist nicht gerade als Weinbauland bekannt. Dies liegt aber nicht daran, dass es dort keinen Weinbau gibt oder dass der Wein von minderwertiger Qualität ist, sondern dass der Ertrag der Schweizer Weinberge so klein ist, dass er hauptsächlich im Erzeugerland selbst getrunken wird.
In diesem Artikel werden ein paar Weinbauregionen in der Schweiz näher vorgestellt. Deren Erzeugnisse findet man im gut sortierten Weinhandel, noch besser begibt man sich aber selbst auf eine Reise in diese Regionen und probiert den Wein vor Ort.
Sarneraa-Tal
Die Innerschweiz, zu der auch der Kanton Obwalden gehört, ist in erster Linie für ihre Berge, Alpen und Seen bekannt. Seen und Steilhänge sind dann auch ein gutes Rezept, um selbst im kälteren Klima hervorragende Weine herzustellen. Die Seen dienen nämlich als natürliche Wärmespeicher, während die Steilhänge dabei helfen, dass jeder Rebstock so viel Sonne wie möglich abbekommt. So verwundert es dann auch nicht, dass einige sehr gute Weine aus dem Kanton Obwalden kommen.
Hauptanbaugebiet im Kanton Obwalden ist das Sarneraa-Tal, das sich vom Sarnersee bis zum Vierwaldstättersee erstreckt. Das sehr fruchtbare Tal mit seinen zahlreichen Seen und idealen Hängen eignet sich perfekt für den Weinbau. So findet man hier zahlreiche Weinberge und Kellereien.
Wie bei allen Schweizer Weinen probiert man auch die Obwaldner Weine am besten in der Region. Man kann dazu zum Beispiel eine Weinprobe mit einem Wochenende im Hotel Engelberg kombinieren, das im Nachbartal liegt. Mit dem öffentlichen Verkehr oder dem eigenen Auto kommt man von dort bequem und schnell ins Sarneraa-Tal.
Lavaux
Ähnliche klimatische Bedingungen wie in der Innerschweiz herrschen auch in der Westschweiz. Die Landschaft ist hier vom Juramassiv geprägt, das ebenfalls von zahlreichen Seen durchzogen ist.
Das bekannteste Weinbaugebiet der Westschweiz, wenn nicht der ganzen Schweiz, sind die Weinterrassen von Lavaux. Die Hänge sind hier nämlich so steil, dass ohne künstliche Terrassen kein Rebenanbau möglich wäre. Dieser Aufwand hat sich aber gleich doppelt gelohnt, denn die Region ist heute nicht nur für ihre ausgezeichneten Weine bekannt, sondern auch für ihre einzigartige Kulturlandschaft. Letztere hat es sogar zum Status eines UNESCO-Welterbes gebracht und ist entsprechend geschützt.
Zürcher Weinland
Der Nordteil des Kantons Zürich ist durch sein relativ mildes und sonnenreiches Klima ein prädestiniertes Weinbaugebiet. So verwundert es dann auch nicht, dass sich dort das größte Weinbaugebiet der Deutschschweiz befindet.
Die Region, die an die Bundesrepublik Deutschland und die Kantone Thurgau und Schaffhausen grenzt, ist durch die vielen Weinberge geprägt. Ihre Ernte wird in zahlreichen Kellereien verarbeitet. Von dort aus gelangt der Wein der Region auf den Markt, allerdings wird ein Großteil des Ertrags in der Region selbst konsumiert. Wer also selbst auch einmal den Wein des Zürcher Weinlands probieren möchte, der macht am besten einen Abstecher in die Region.